Das Interview

Der Chaos Convoy Ulm im Gespräch mit:

Teddy, Kult-Fan des SSV Ulm 1846


Mit diesem Interview setzt der Chaos Convoy eine kleine Serie fort, in der Persönlichkeiten, 
die im Vordergrund wie auch im Hintergrund des SSV Ulm 1846 stehen, zu Wort kommen. 

Steckbrief:

Name:  Dauner
Vorname:   Michael
Geburtsdatum: 21.03.1968
Wohnort: Ulm
Familienstand:    Ledig
SSV Mitglied seit: 1999


Fotos: Chaos Convoy


Jeder kennt Teddy, oder ist ihm bestimmt schon einmal bei einem Spiel der Ulmer begegnet.
Ein auffallender Typ, der seiner Linie treu bleibt und zu seiner Meinung steht. Vielleicht kommt er gerade deshalb mit den verschiedensten Fangruppen in der Szene zurecht. Ein zeitloser Genosse, der mit dem SSV durch dick und dünn gegangen ist, und wohl auch in Zukunft gehen wird. Wir wollten seine Meinung zur derzeitigen Situation der Ulmer "Spatzen" hören, und trafen uns mit ihm vor einem Heimspiel in der Jahnhalle.

 

CCU: Hallo Teddy. In der Ulmer Fanszene kennt man dich nur mit dem Namen Teddy.
Woher hast du diesen Namen?

Teddy: Den Spitznamen hat mir einmal der Fanclub Spatzen-Power im Jahr 1995 verpasst, weil auf meinem Rucksack der Name Teddy stand. Als ich bei einem Auswärtsspiel einmal zu tief ins Glas geschaut hatte, und dabei etwas herumgetorkelt bin, hat man mir den Spitznamen verpasst.
Seitdem nennt mich jeder nur noch Teddy.

CCU: Es gibt in der Szene fast niemanden der dich nicht kennt.
Seit wann bist du dabei?

Teddy: Ich gehe seit 1983 regelmäßig ins Stadion. In der Fanszene hat man mich erst so ab 1995 wahrgenommen. Damals stand ich dann des öfteren beim Fanclub Spatzen-Power.
Irgendwann hatte ich mich diesem Fanclub dann angeschlossen.

CCU: Du bist nun seit 23 Jahren dabei. Welches war dein bisher größtes bzw. tollstes Ereignis das du mit dem SSV erlebt hast?

Teddy: Mein größtes persönliches Highlight war ein Pokalendspiel SSV Ulm 1846 gegen den VFL Kirchheim in Eislingen. Damals wurden die Spatzen Pokalsieger. Dragan Trkulja schoss damals das Siegtor. Wir hatten mit den Kirchheimer Fans nach dem Spiel heftig und lange gemeinsam gefeiert.

CCU: Hast du zu Bundesligazeiten alle Spiele der Ulmer Spatzen live vor Ort gesehen?

Teddy: Die Heimspiele hatte ich alle besucht, doch zu allen Auswärtsspielen bin ich damals nicht gefahren. Manche Spiele waren einfach zu weit weg. Doch mit den Fanbussen oder Sonderzug bin ich des öfteren zu den Auswärtsspielen gereist.

 

CCU: Man sagt, du warst der ICE - Driver. Bist du tatsächlich zu manchen Auswärtsspielen in der Bundesliga mit dem ICE gereist?

Teddy: Nein, das stimmt nicht. 1999 im Aufstiegsjahr bin ich nach Berlin zum Spiel gegen Tennis Borussia Berlin mit dem ICE gereist. Eigentlich wollte ich damals den Flieger nehmen, hatte aber nicht geklappt. Kann sein, dass ich damals diesen Ruf bekommen habe. Zu Regionalligazeiten bin ich mal zum FSV Frankfurt und zu Borussia Fulda mit dem ICE gereist. Das wars eigentlich mit dem ICE.
 

CCU: Hattest du damals auch näheren Kontakt zu den Spielern, oder ist man da nur schwer rangekommen?
 

Teddy: Ich bin eigentlich nicht so der Typ, der den nahen Kontakt zu den Spielern sucht. Ich bin da mehr zurückhaltend.
 

CCU: Hast du nach der Insolvenz und dem Zwangsabstieg daran gedacht aufzuhören?
 

Teddy: Zu Beginn dachte ich, ob es sich überhaupt noch rentiert, diesen ganzen Aufwand auf sich zu nehmen. Doch bei den ersten Spielen in der Verbandsliga hatte es mich wieder ins Donaustadion gezogen. War schon ein komisches Gefühl. Man wusste ja nicht, ob überhaupt noch Fans kommen. Ich bin damals gleich in voller Montur hin……….
 

CCU: Hast du schon einmal einem Fanclub angehört, und bist du derzeit in einem Fanclub aktiv?
 

Teddy: Gut, früher war ich eine Zeit lang  beim Fanclub Spatzen-Power, und heute habe ich engeren Kontakt zum Fanclub Piraten Ulm. Ich bin dort kein offizielles Mitglied, doch die Freundschaft mit einigen Mitgliedern des Fanclubs hat mich in diese Gruppe gebracht. Ansonsten habe ich ein freundschaftliches Verhältnis zu vielen anderen Fans aus verschiedenen Fanclubs.
 

CCU: In welchem Block befindest du dich derzeit bei den Heimspielen?
 

Teddy: Im D- Block. Ich mochte den D-Block schon immer, und dort werde ich auch bleiben. Für ein Jahr bin ich mal in den Fanblock F9/F10 auf der Gegentribüne, was auch eine tolle Erfahrung war, doch dort haben mich die Sitzplätze immer gestört, über die man rüberklettern musste. Da hab ich in meinem D-Block mehr Platz. Egal ob es regnet oder schneit, das Wetter ist mir egal.
 

CCU: Angenommen, du wärst im Vorstand der Fußballabteilung des SSV Ulm 1846.
Was würdest du anders machen, was würdest du ändern?
 

Teddy: Um Gottes Willen, ich würde da gerade gar nichts ändern. Die sind auf einem guten Weg. Jetzt etwas zu ändern wäre genau der falsche Weg. Wir sind dicht hinter dem Tabellenführer, da ist noch alles drin. Veränderungen würden nur Unruhe reinbringen. Die sollen in Ruhe weiter schaffen.

 

CCU: Ist der Kader stark genug um aufzusteigen?

Teddy: Auf jeden Fall. Die haben das Potential dazu. Auch wenn solche Spiele wie gegen Lauda, oder Sandhausen vergeigt wurden. Sie waren bei diesen Spielen ganz klar das bessere Team. Meiner Meinung nach ist der Kader jetzt schon regionalligatauglich.
 

CCU: Wer ist deiner Meinung nach der größte Kontrahent um den Aufstieg?
 

Teddy: Heidenheim! Freiburg wird noch abkacken, da die 1. Mannschaft in die Bundesliga will. Die Reutlinger bekommen noch Fracksausen, weil sie gegen uns verlieren werden.
 

CCU: Wie stehst du zur derzeitigen Fanszene? Kennst du den Fan-Rat?
 

Teddy: Außer wenigen Ausnahmen finde ich die Fanszene in Ulm sehr gut.
Der Zusammenhalt ist da. Das passt wirklich.
Der Fan-Rat ist eine gute Sache und auch ganz wichtig für den Zusammenhalt der Ulmer Fanszene.
Seit Ochs nicht mehr Fanbeauftragter ist, ist der Fan-Rat der Anlaufpunkt bei Problemen und Fragen der Fans. Die Organisation der Auswärtsfahrten finde ich hier besonders gut.
 

CCU: Alles klar Teddy. Vielen Dank für das kurze Interview.

 

U.M.