Ausschreitungen hielten sich in Grenzen

 

(rio). Verkehrte Welt im Ofterdinger Steinlachstadion: Nicht die „gefürchteten“ Fans des Ex-Bundesligisten SSV Ulm 1846, sondern „Anhänger“ des TSV Ofterdingen zündeten am Mittwochabend während des Verbandsliga-Fußballspiels die erste Rauchbombe. Danach standen sich beide Fangruppen in puncto unflätige Beschimpfungen in nichts nach.

Den ersten traurigen Höhepunkt setzten dann aber einige Ulmer, die auf den Ofterdinger Nenad Nikolic aus nächster Nähe Bier schütteten und ihn bedrängten. In dieser Szene trat auch erstmalig die Biberacher Bereitschaftspolizei auf dem Platz in Aktion, die ansonsten eher geruhsame 90 Minuten erleben durfte. Gefordert war sie wieder nach einmal nach dem Spiel. Frustriert, aber durchaus auch von so genannten Ofterdinger „Anhängern“ lautstark provoziert, rasteten einige wenige Ulmer aus. Einer wollte Teile des Absperrzauns, der extra errichtet worden war, einreißen. Andere zündeten in der B 27-Unterführung ein „Bengalisches Feuer“, das aber schnell von örtlichen Feuerwehrmännern gelöscht wurde.

Die Bereitschaftspolizei nahm drei Ulmer kurzzeitig in Gewahrsam. Nach der Feststellung der Personalien wurden sie abseits des Sportgeländes wieder ihren Kumpels übergeben und konnten die Heimreise antreten. Die restlichen mehreren hundert friedlichen Zuschauer erlebten das ganze Nachspiel noch in und ums Stadion herum. Aus Sicherheitsgründen ließ die Polizei sie den Heimweg erst antreten, als die Ulmer die Szenerie verlassen hatten. Insgesamt waren bei dem Einsatz 120 Polizeibeamte der Polizeidirektion und der Bereitschaftspolizei Biberach vor Ort. Hinzu kamen vereinseigene Ordner, die örtliche Feuerwehr und Mitglieder des THW.



tagblatt online 9.5.2002 - 18:10 Uhr

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